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Schrott – der neue TV-Gott?

In der Talkshow von der Redaktion „Live-TV“ wurden die Themen „Qualitätsfernsehen vs. Trashfernsehen“ und „Was sehen wir in der Zukunft?“ diskutiert. Zu Gast waren Mats Schönauer, Betreiber des Blogs: „topfvollgold“, Yasmin Laerum, Hauptorganisatorin des JPFs, René Schaar, ehemaliges Jugendpresse Mitglied und auszubildender Techniker im dritten Lehrjahr beim NDR und Paul Vollmers, erfolgreicher Poetry Slammer.

Fotograf: Florian Timpe

Fotograf: Florian Timpe

Bei der Debatte um Qualitäts- und Trashfernsehen waren die Gäste geteilter Meinung: Während Yasmin zwischen menschenunwürdigem und unterhaltsamen Trashfernsehen unterscheidet, hat Paul gar keinen Fernseher und schaut dementsprechend nur ausgewählte Sendungen wie beispielsweise „Die Heute Show“ im Internet. René ist der Ansicht, dass menschenwürdiges Trashfernsehen total legitim sei, da viele Menschen lediglich unterhalten werden wollen. Außerdem hätten es öffentlich-rechtliche Sender leichter, qualitativ hochwertige Sendungen zu produzieren, da sie durch die regelmäßigen Einnahmen aus den Rundfunkbeiträgen mehr und vor allem stetig finanzielle Mittel für eine fest angestellte Crew und Informationsbeschaffung haben. Denn eine breite Basis an Informationen ist, Pauls Meinung nach, ein Grundlegender Aspekt für Qualitätsfernsehen. Außerdem solle auch darauf geachtet werden, dass diese Informationen „bekömmlich“ – also gut verständlich vermittelt werden und die Meinungsbildung den Zuschauern überlassen werde.

Fotograf: Florian Timpe

Fotograf: Florian Timpe

In der Talkshow wurde eine Statistik präsentiert, die aussagt, dass knapp die Hälfte aller Befragten dem Fernsehen generell misstrauen. Auf die Frage, warum viele Menschen trotz dieses Misstrauens regelmäßig fernsehen, stellte Yasmin die Theorie auf, dass viele Zuschauer sich oft nur noch vom Programm „berieseln“ lassen wollen, da sie am Ende eines langen Arbeitstages nicht noch geistig gefordert werden wollen. Außerdem fühlen sich die meisten Zuschauer von dem Programm nicht direkt angesprochen, da die Sendung „so weit weg erscheint“ oder sich daran erfreuen, dass es ihnen besser geht als den dargestellten Personen.

Mats betonte, dass mehr darauf geachtet werden solle, dass der Informationswert vorhanden bleibe und das Breittreten von Schicksalen vermieden werde. Dies wird jedoch nur selten befolgt, da selbst öffentlich-rechtliche Sender quotenorrientierte Beiträge senden. Ganz nach der Devise: „Es wird das produziert, was geguckt wird“.

Bei dem Thema „Was gucken wir in der Zukunft?“ kamen die Moderatoren auf Pauls YouTube Kanal (KielerJunge94) zu sprechen. Zur diskussionsführenden Frage wurde besprochen, ob solche Videoportale wie YouTube das Fernsehen eines Tages ablösen werden. Die Gäste meinen einstimmig: Dafür spricht, dass YouTube in seinen wenigen Existenzjahren bereits einen hohen Bekanntheitsgrad innehaben. Auch die unglaubliche Menge an Input und Vielfalt spricht für solche Videoportale. Paul fügte hinzu, dass auch in diesen Portalen die Werbung immer mehr Einzug hält und somit der Anstieg der Popularität in den Hintergrund rückt. So kann man erkennen, dass Geld in allen TV- und Videoproduktionen eine große Rolle spielt.

Fotogra

Fotograf: Florian Timpe

Ein wirkliches Fazit brachte die Diskussion nicht hervor, jedoch sind die Gäste sich darin einig, dass sowohl auf Seiten der Zuschauer, als auch auf Seiten der Sender Mut zu mehr qualitativ wertvollen Produktionen gewagt werden müsste. Mit einem großartigen Slam von Paul Vollmers zum Thema Medien wurde die Talkshow am Ende perfekt abgerundet.